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Tiere als Wegbegleiter und Spiegel

Unerwünschtes Verhalten und chronische Erkrankungen des Tieres ganzheitlich betrachtet

 

Bei allem was ich hier schreibe ist mir vorgängig ganz wichtig zu sagen, dass die Ansätze des Tieres als spirituelle Wegbegleiter weder ein Hundetraining, eine herkömmliche Verhaltens-Therapie und auch keinen Tierarzt ersetzen. Alles darf sich in sinnvollem Miteinander ergänzen. Bei meinen tierischen Patienten setze ich oft eine Kombination zwischen herkömmlichen verhaltensmedizinischen Massnahmen und Management, sowie ganzheitlichen Ansätzen ein.

Es gehört für mich dazu Kenntnisse über die Bedürfnisse eines Tieres zu haben, sowie die medizinischen Hintergründe und deren Einflüsse auf das Verhalten eines Tieres zu kennen, sowie wenn nötig auch abzuklären. Es ist die Basis.

Und ebenso wichtig ist es mir jedes Tier, jeden Menschen, jedes Mensch-Tier-Team individuell zu betrachten und zu betreuen. Weil wir alle einzigartig sind.

Ich möchte das am Beispiel einer unsauberen Katze erläutern. Wie oft habe ich schon gehört, dass Menschen die Ansicht haben ihre Katze würde „Protestpinkeln“. Das mag ja sein. Für mich ist es in solchen Fällen das A und O die Bedürfnisse einer Katze zu kennen, wenn nötig ihre Haltungsgegebenheiten zu optimieren (Katzenkisten usw.) und Management zu betreiben wo sinnvoll (beispielsweise keine Wäschekörbe mehr rumstehen lassen). Gesundheitliche Aspekte einer Unsauberkeit müssen angeschaut werden. Wenn dann der Stresspegel immer noch so hoch ist, dass die Katze ihr Verhalten nicht verändern kann, dann darf man unbedingt weiter schauen. Und vielleicht darf es auch parallel zueinander gehen - bitte einfach nicht die Basics vergessen.
Wie kann ich also am Gesamtstress der Katze was verändern? Wo hat es mit mir zu tun und was zeigt mir meine Katze?

 

 

Unsere Tiere leben mit uns in ein und demselben System, daher dürfen wir uns immer mal fragen „hat es etwas mit mir zu tun?“.

Alles was uns im Aussen begegnet ist ein Spiegel unseres Inneren. (Gesetze von Resonanz und Anziehung – Quantenphysik).
Was hat es mit mir zu tun und womit gehe ich in Resonanz?
Was bedeutet diese Frage denn genau oder wie ist sie gemeint?
Was hat es denn mit uns zu tun, wie es unseren Tieren geht?
Was hat es mit unseren Tieren zu tun wie es uns geht?

 

Ich werde das alles anhand von Beispielen erläutern, damit man ein Gefühl dafür bekommt wie weit das Ganze gehen kann mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier.

Ich möchte eine andere Sichtweise und damit ein neues Verständnis für unsere tierischen Begleiter öffnen. Möchte Ansporn geben Verhaltensauffälligkeiten oder chronische Krankheiten eines Tieres von einer anderen Seite zu beleuchten. Unabhängig von Training oder des medizinischem Blickwinkels. Denn aus Sicht der TCM sind chronische Erkrankungen als Ausdruck von länger anhaltendem emotionalem Stress im System anzusehen und daher ist es immanent wichtig auch beim kranken Tier den Stresslevel eines Tieres zu reduzieren. Das Übel an der Wurzel anzupacken sozusagen.

 

Warum benimmt sich ein Tier also so? Warum zeigt es diese Verhaltensweisen?
Mir ist es wichtig Bewusstsein zu schaffen, um mit allfälligen Problemen des Tieres auf eine ganzheitliche und bereichernde Art und Weise umgehen zu können, so dass eine Bereitschaft für Lösungsansätze auf allen Ebenen entstehen kann.
Immer mit der Frage: wie ist es möglich ein Tier mit Verhaltensauffälligkeiten oder chronischen Erkrankungen  ganzheitlich bestmöglich zu unterstützen?

Ein wichtiger Punkt zu erwähnen ist mir, dass es hier nicht um Schuldzuweisungen geht. Ich denke wir geben alle unser Bestes. Schuldgefühle helfen Keinem. Auch Tiere haben ihre Lernaufgaben, die ihre Seele gewählt hat. Das ist keine Entschuldigung sich nicht selber zu reflektieren, gleichzeitig hat auch alles seine Grenzen und wir müssen uns nicht selbst kasteien.

 

Wir leben im selben morphogenetischen Feld (alles ist Energie und alles ist mit allem verbunden – R. Sheldrake – „Der 7. Sinn der Tiere“), sowie im selben System (Mensch-Tier-System) mit unseren Tieren und es herrschen die physikalische Gesetz von Resonanz und Anziehung (Quantenphysik). Unsere Tiere sind uns sehr verbunden und kriegen eine Menge davon mit, wie es uns geht, wie wir uns fühlen und wie wir uns verhalten (non verbale Kommunikation, Telepathie, Wahrnehmungen des Tieres in unserem Energiekörper, etc.). Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier können natürlich in beide Richtungen gehen, so dass auch wir Menschen unsere Tiere sehr stark spüren und wahrnehmen können.

 

 

Unsere Tiere spüren sehr genau wie es uns geht. Sie nehmen unsere Freude und Aufregung, ebenso wie jede Anspannung, Kummer, Wut und Angst wahr.
Nehmen wir das Beispiel eines schwer erkrankten Tieres, das vielleicht sogar bereits in seinen Sterbeprozess eingetreten ist. Das kann Anspannung, Enge, Verlustangst oder Trauer beim Besitzer hervorrufen, was natürlich das Tier auch wieder beeinflussen kann.

Nicht jedes Tier – und auch nicht jeder Mensch - ist gleich sensitiv, aber einige sind wie Schwämme (es gibt zwischenzeitlich auch Studien über die Hochsensibilität bei Hunden) und nehmen alles auf. Oft ein Thema der Abgrenzung – auch da liegen oft Parallelen zum Besitzer (Bsp. Stressintoleranz respektive Reizüberflutung - vieles kommt zu nahe). Das ist der Einfluss unserer Energien auf unsere Umwelt und mitunter auf unsere Tiere (Einfluss Halterenergien).
So begegnen mir oft bei Mensch und Tier dieselben oder ähnliche Themen, ja sogar manchmal identische Krankheitsbilder.

 

So wie ich es wahrnehme, geben unsere Tiere (wie übrigens auch unsere Kinder!) oftmals unseren eigenen Emotionen Ausdruck. Sei das, wenn wir angestaute Emotionen mit uns herum tragen, Emotionen die keinen Raum haben (unbewusst nicht haben dürfen?) oder einfach als Spiegel unserer Selbst (unserer eigenen Verfassung, einer aktuellen Situation, unserer eigenen Baustellen, Unklarheiten etc.).

Gerne möchte ich dazu das Beispiel meiner verstorbenen Hündin Kimmy nennen, deren Bellverhalten als Ventil deutlich korrelier bar mit meinen eigenen Anspannungen wahrnehmbar war. Häufig ist ein übermässiges Aggressionsverhalten eines Tieres einhergehend mit unterdrückter Wut des Besitzers.

 

Ganz wichtig ist zu wissen, dass ein Tier jeden Fake erkennt! Im Grunde lernen uns unsere Tiere - und auch Kinder – pure Authentizität. Eine Diskrepanz wird beispielsweise ein Hund erkennen, wenn er einladen zurück gerufen wird, der Besitzer aber innerlich stinksauer ist auf sein Tier oder Angst hat, dass es nicht kommen könnte. Infolge dieser inkongruenten Signale wird der Hund dann vielleicht nicht zum Besitzer hinkommen.

 

 

Wie kann ich also was mir durch mein Tier begegnet als mein Wachstumspotential nutzen?
Ganz oft ist es so, dass unerwünschte Verhaltensweisen beim Tier ganz viel mit uns selber zu tun haben. Und deswegen triggern sie uns manchmal so. Hier sei nochmals das Beispiel meiner Kimmy mit ihrem für mich übermässigem Bellverhalten genannt, die damit sowohl meiner eigenen Anspannung Ausdruck verleite und mir die Möglichkeit eröffnete mich um meine eigene Verfassung zu kümmern.
Diese Sichtweise ermöglicht uns den Spiess umzudrehen, wenn wir es denn möchten. Hier haben wir ganz viel Potential - es ist einfach die Frage, ob wir es zu nutzen bereit sind.
Da war  beispielsweise meine manisch depressive Kundin, deren Hund immer kurz bevor sie ihre depressiven Phasen hatte in Aggressionsthematiken gegenüber anderen Hunden verfallen ist. So hat sie für sich gelernt, gut auf sich selber zu achten und damit haben sich auch die Aggressionstendenzen bei ihrem Hund gelegt.
Mein Pony Jake zeigt mir beim Zurückholen von der Weide meisterlich an, ob ich gut bei mir bin oder nicht. Wenn nicht, dann habe ich unter Umständen ein buckeliges Pony an der Hand, das innert Sekunden zum bravsten Jake der Welt mutiert, wenn ich ebenso schnell auf meine eigene Erdung achte.

 

Nebst den ganzen Interaktion und Einflüssen zwischen Mensch und Tier ist es auch gut daran zu denken, dass jeder Mensch und jedes Tier eigenständige Individuen sind und ihre eigenen Geschichten und Lerngeschichten mitgebracht haben.
Es hat nicht immer alles nur mit uns zu tun. Zumindest nicht direkt. Aber es lohnt sich wirklich zu hinterfragen und gewisse Selbstreflexion zu betreiben. In einem gesunden Mass!

Man kann man sich auch mal generelle Fragen stellen, die ganz schön spannend sind:
„Was bringt mein Tier mit und weswegen ist es denn gerade bei mir gelandet?“
Ist das Zufall?
Oder bekommt man im Leben immer, was einen irgendwie weiterbringen kann?
Können uns unsere Tiere auch Lernfelder für unsere eigene Entwicklung bieten und welche?
Was bringt dein Tier mit und wie könnt ihr gemeinsam damit und daran wachsen? Wie kannst du folge dessen dein Tier bestmöglich unterstützen?

 

 

Sehr wichtig ist es den eigenen Fokus und die innere (mentale) Haltung zu überprüfen. Das bedeutet sich ehrlich zu fragen, wie viel Raum man einem Problem gibt. Da haben wir immer die Wahl! Ist das Glas halbvoll oder halbleer?
Ein gesundes Gleichgewicht ist da wünschenswert. Und man sollte bei allen Problemen nie vergessen was alles gut klappt!
Nehmen wir wieder das Beispiel meiner Hündin Kimmy mit ihrem Bellverhalten. Ich hatte das mal auf die ganzen 24 Stunden eines Tages zusammen gerechnet. Es waren ein paar Minuten täglich - ein Nichts wenn man bedenkt, dass es ihre Art der verbalen Kommunikation war.
Bei im Haus markierenden Katzen zeigen Tierbesitzer oft eine sehr subjektive Wahrnehmung 
was den Verlauf respektive die Fortschritte des Tieres anbelangt. Einfach weil das Verhalten verständlicherweise sehr störend ist. So kann es passieren, dass sie gar nicht bemerken, dass es weniger wird. Einfach weil der Fokus noch auf der Tatsache liegt, dass die Katze immer noch markiert.


Hier dürfen wir sehr achtsam sein, sowie die Kraft und Macht der Gedanken präsent haben.
Gebe ich den negativ bewerteten Dingen sehr viel Raum, so gebe ich da meine Energie hinein und mache sie unter Umständen noch grösser als sie sind. Hier passt so schön das Beispiel der markierenden Katze von eben.

Und es lohnt sich durchaus mal sich den Gedanken herzuholen vom eigenen Sterbebett.
Wie möchte ich mich dann fühlen? Was möchte ich in meinem Leben gelebt haben und wie?
Ist es denn für mich wirklich so bedeutend negativ bewerteten Dingen so eine grosse Relevanz in meinem Leben zu geben?

 

Ist man bereit herausfordernde Situationen als Wachstumschancen anzuschauen, so kann man daraus ganz grosse Gewinne für deine eigene persönliche Entwicklung ziehen. Das erfordert  die Bereitschaft bei sich selber hin zu schauen und bei sich zu bleiben, was sehr herausfordernd sein kann. Manchmal wäre es einfacher einfach weiter zu gehen oder weg zu schauen. Den Fokus ins Aussen zu verlagern oder anderen Ablenkungsstrategien zu folgen.
In meiner Wahrnehmung wird sich dann ein Thema einfach in einer anderen Form zeigen, solange bis es angeschaut, erkannt und verändert werden kann.

 

 

©med. vet. Fabienne Fust, MENSCH & TIER IM GLEICHKLANG, www.fabiennefust.ch, Mai 2022.